Die bedeutendste Grundlage für das Kontextualcoaching legte die Gruppe von Therapeuten, Philosophen und Psychologen um den Österreicher Paul Watzlawick in Palo Alto, Kalifornien. Die Gruppe geht davon aus, dass unser Erleben der Welt und die Sicht auf die Dinge von äußeren Einflüssen bestimmt ist. Diese Prägungen entstehen durch die Familie, Erziehung, Freundeskreise, Medien, Kulturkreise usw.

Vieles davon ist nützlich und lebensnotwendig, um ohne große Mühe durch den Alltag zu kommen. Manchmal stehen uns diese Prägungen aber im Weg und führen zu nicht nützlichen Verhaltensweisen und Entscheidungen. Der Coach versucht, diese Prägungen sichtbar zu machen und so einen anderen Blickwinkel auf die Dinge zu ermöglichen, wie durch eine andere Brille. Die Dinge werden im Kontext des zu Coachenden betrachtet, denn erst durch das Individuum bekommen die Dinge eine Bedeutung. Und diese ist bei jedem eine andere. Gelungen ist das Coaching oft, wenn es während der Sitzung zu einem schönen „Aha-Erlebnis“ kommt.

Die Grundlagen hierfür gehen auf den amerikanischen Psychologen Milton Erickson zurück, der Mitte des letzten Jahrhunderts eine neue Richtung in der Therapie einschlug und für viele, eben auch Watzlawick und Co, zur Inspiration wurde. Die Methoden wurden von verschiedenen Kreisen und Personen ständig weiterentwickelt und individualisiert.

In der Wortzusammensetzung hypnosystemisch steht das „hypno“ für die unbewußten, hier nennt man es vorbewußten, Vorgänge die unser alltägliches Handeln steuern. Es ist also nicht an eine aktiv herbeigeführte Hypnose gedacht. Ähnlich wie bei Watzlawick versucht man bei Problemen, dieses „Vorbewußte“ sichtbar, erlebbar zu machen.

Der systemische Teil geht eher auf die Verstandesebene ein und betrachtet die Bezugswelten, in denen wir leben. Welche Rolle nehme ich wo ein, im Beruf, im Freundeskreis, in der Familie etc. Oft genügt es, sich diese Welten anzuschauen und Klarheit darüber zu erhalten, wo ich in diesen Kontexten stehe.

Literatur (Auszug):
Paul Watzlawick: Anleitung zum Unglücklichsein (für Einsteiger), Lösungen, Wie wirklich ist die Wirklichkeit
Rollo May: Der Mut zur Kreativität
Natalian Branden: Die sechs Säulen des Selbstbewusstseins
Daniel Goleman: Emotionale Intelligenz